Eigentlich war es mal wieder eine dieser völlig unüberlegten Aktionen! Aber nachdem wir das Glück hatten, einen Startplatz in der BZG Viersen ergattert zu haben, haben wir beschlossen, die
„Sache“ durchzuziehen.
Es war Sonntag – in der Nacht wurden die Uhren auf Sommerzeit gestellt - und uns fehlte der Schlaf. (Weckergeräusche um 5 Uhr morgens sind sowieso nicht mein Ding) Keke war’s egal!
Hinzu kam, dass unsere Trainingsmöglichkeiten für die Prüfung durch den für unsere Verhältnisse extrem langen Winter doch sehr eingeschränkt waren (Schnee im Revier und zugefrorene Teiche).
Wir fuhren also bei strömendem Regen (wie sollte es auch anders sein?) mit einem ziemlich mulmigen Gefühl in der Magengegend los. Dieses Gefühl sollten wir übrigens den Rest des Tages nicht mehr
loswerden. Keke verstand es, die Spannung hoch zu halten.....
Am Treffpunkt angekommen (es regnete immer noch), traf dann kurz nach uns Kekis „Fanclub“ ein. An dieser Stelle ganz lieben Dank an Ulrike, Julia und Dieter für die tolle moralische Unterstützung
(wurde dringend gebraucht) und die netten, vom Prüfungsgeschehen ablenkenden, Gespräche (waren sehr hilfreich).
Nach dem üblichen Szenario (Vorstellung des Richterteams unter Leitung der Prüfungsobfrau Traute Burose und den JGHV-Richtern Dr. Klaus Mathiscik und Frank Steinhoff, Abgabe der Unterlagen usw.)
ging es dann auch schon mit der Feststellung der Schussfestigkeit los.
Mit uns am Start waren 4 Labis und 1 Toller, deren Führer mindestens genauso nervös waren wie Jürgen.
Es folgte die Freiverlorensuche im Wald - Kekes Lieblingsfach! (Da kann man rennen, rennen, rennen....) Nachdem er dann, sehr zum Ärger seines Führers, seine „Geschäfte“ erledigt hatte, machte Keke seinen Job prima und holte alle 4 Stücke Wild. Den Richtern war diese Leistung 10 Punkte, ein glattes „sehr gut“, wert.
Weiter ging’s mit unserem grossen „Zitterfach“:
der Schleppe über 300 Meter.
Angekommen im entsprechenden Revierteil (der Regen hatte zwischenzeitlich aufgehört, die Sonne kam heraus und es herrschte stark böiger Wind) wurde uns heiss und kalt (was jedoch weniger an den
gestiegenen Temperaturen lag).
Die Schleppen wurden durch den starken Wind sehr schwer für die Hunde und hier zeigte sich erstmalig das Trainingsdefizit von Keke. Aber, nach dem einen oder anderen zusätzlichen Haken und ein
wenig Freiverlorensuche kam auch Keki zum Stück und damit, nach einem kurzen Stopp für ein „Geschäft“, zurück zu Jürgen.
Doch irgendwie wollte die Anspannung nicht so recht weichen. Wie würde Keke sich wohl in der Gruppe beim Walk-up verhalten? Das hatten wir leider gar nicht trainieren können und so fieberten wir der Premiere entgegen.
In Sachen Standruhe zeigte er sich von seiner allerbesten Seite! Sein Marking ließ dann etwas zu wünschen übrig – irgendwie hatte er wohl etwas falsch (oder gar nicht?) verstanden und machte auch daraus wieder eine Verlorensuche. Aber: zurück kommen mit Ente ist schließlich alles!
Leider fiel bei diesem Prüfungsfach der Toller aus – er wollte die Ente viel lieber selbst behalten, als sie seiner Führerin zu bringen. Schade!
Jetzt galt es „nur“ noch eine Hürde zu nehmen –
das Wasserfach!
Keke war in seinem Element.
10 Punkte – sehr gut!!!
Wir konnten es kaum glauben -
BESTANDEN!!!!!
Unser kleiner Keke-Wuk hatte seine erste Jagdprüfung (mit einigen Hindernissen; seitdem trägt er den Beinamen: „kleiner Scheißer“) tatsächlich gemeistert. Er war nicht der Beste, aber bestimmt der lustigste Hund der Prüfung! (Ich habe allerdings so meine Zweifel, dass Jürgen das auch immer so gesehen hat.) Ein bisschen stolz sind wir schon – immerhin war er der jüngste Hund der Prüfung.